Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Für wen lohnt sich Colocation?


Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um Serverhousing
Grundsätzlich kommt Colocation für Unternehmen jeder Größe und Branche in Frage. Kleinere Firmen mit begrenzten IT-Ressourcen profitieren von dieser Lösung, da sie Zugang zu einer professionellen IT-Infrastruktur erhalten, die sie selbst in dieser Qualität nie betreiben könnten



Unternehmen stellen hohe Anforderungen an ihr Rechenzentrum, die sie jedoch oftmals in Eigenregie gar nicht erfüllen können. Denn Planung und Bau eines modernen und energieeffizienten Rechenzentrums sind komplex, nicht viel anders sieht es in puncto Betrieb aus. Colocation, auch Serverhousing genannt, ist eine Alternative. NTT Ltd. beantwortet die wichtigsten Fragen.

Für viele Unternehmen lohnt es sich nicht, ein eigenes Rechenzentrum zu betreiben. Zum einen ist allein der Bau mit enormen Kosten verbunden, meist ist auch kein Platz da. Zum anderen fehlt oft das Know-how für den Betrieb und die Wartung. Selbst die Modernisierung oder Erweiterung einer bestehenden Anlage kann zur Herausforderung werden. Darüber hinaus ist für manche Firmen der Zugang zu Connectivity und Clouds entscheidend, um Entwicklungen und Wachstum voranzutreiben. Immer mehr Unternehmen entscheiden sich daher für Colocation: Rund 44 Prozent der gesamten Rechenzentrumskapazitäten in Deutschland entfallen bereits auf solche Services. NTT stellt das Modell vor.

>> Was ist Colocation? Bei einem Colocation-Modell bringen Firmen in der Regel ihre eigene IT-Ausrüstung, einschließlich Server, Storage sowie Netzwerkkomponenten mit und bezahlen den Colocation-Anbieter für den Raum, die Stromversorgung, die Kühlung, die Netzwerkanbindung und die physische Sicherheit. Da die Unternehmen ihr eigenes Equipment einbauen, haben sie weiterhin die Hoheit über ihre Daten und profitieren trotzdem von den Vorteilen eines großen Rechenzentrums bezüglich Skalierbarkeit, Ausfallsicherheit und Redundanz. Gleichzeitig ersetzen "Mietkosten" die Investitionen und laufenden Betriebskosten, die mit einem eigenen Rechenzentrum verbunden sind. Das heißt, die Firmen binden kein Kapital und profitieren von direkt absetzbaren Betriebsausgaben, die in vollem Umfang den unternehmerischen Gewinn mindern.

>> Welche Modelle gibt es? Den Platzbedarf bestimmt der Kunde: Vom einzelnen Serverrack, einer eigenen Mieteinheit (Cage) in einer geteilten Gemeinschaftsumgebung oder einem dedizierten Raum (Suite) bis zu einer ganzen Etage oder sogar einem eigenen Gebäude ist alles möglich. Unternehmen können also individuell benötigte Rechenzentrumsfläche anmieten, ganz nach dem aktuellen IT-Bedarf. Eine Skalierung nach oben oder unten ist jederzeit und sogar während des laufenden Betriebs möglich. Die Open-Colo-Fläche ist dabei der Raum, in dem die Geräte verschiedener Unternehmenskunden untergebracht sind. Verbindungen zu externen Netzwerkdiensten und Internetknoten sowie zwischen Unternehmenskunden und Cloud-Anbietern werden wiederum in dem sogenannten Meet-Me-Room realisiert. Zum klassischen Leistungsangebot eines Colocation-Rechenzentrums gehören neben Serverracks, redundanter Stromversorgung und Klimatisierung auch die Betriebsunterstützung vor Ort, sogenannte "Remote Hands Services". Techniker des Colocation-Anbieters übernehmen Routine- oder Ad-hoc-Aufgaben, wozu beispielsweise der Tausch von Equipment, die Überprüfung von Statusinformationen oder Anpassungen der Netzwerkverkabelung zählen.

>> Für wen ist Colocation interessant? Grundsätzlich kommt Colocation für Unternehmen jeder Größe und Branche in Frage. Kleinere Firmen mit begrenzten IT-Ressourcen profitieren von dieser Lösung, da sie Zugang zu einer professionellen IT-Infrastruktur erhalten, die sie selbst in dieser Qualität nie betreiben könnten. Für Branchen mit hohen Datenschutz- und Datensicherheitsanforderungen wie Finanzdienstleistungen oder Gesundheitswesen bietet Colocation die Compliance-erforderliche Sicherheit inklusive der notwendigen Zertifizierungen. Unternehmen wiederum, die an mehreren Standorten tätig sind – vielleicht sogar international – können ihre IT in strategisch günstig gelegenen Rechenzentren unterbringen. Damit bekommen sie eine bessere Performance für ihre Anwendungen und Services bei gleichzeitig geringerer Latenz, was beispielsweise bei IoT-Szenarien unabdingbare Voraussetzung ist. Mit Colocation lassen sich zu guter Letzt auch alternative Disaster-Recovery-Standorte aufbauen, die bei einer Unterbrechung am Primärstandort den Betrieb reibungslos fortsetzen.

>> Welche Vorteile bietet Colocation? Nur wenige Unternehmen sind tatsächlich in der Lage, den reibungslosen 24/7-Betrieb eines Rechenzentrums zu gewährleisten. Die Mehrheit operiert aufgrund fehlender Fachkräfte mit dünner Personaldecke und ist bei Problemen häufig nicht in der Lage, umgehend zu reagieren. Colocation-Anbieter verfügen sowohl über ausreichend hochqualifizierte Mitarbeiter als auch über jahrelang erprobte und stetig verbesserte Konzepte für den Betrieb und Schutz der Anlagen. Redundante Kühlsysteme, leistungsstarke Brandschutzanlagen und eine zuverlässige Notstromversorgung zählen zur Basisausstattung. Ein Provider mit einer der höchsten Sicherheitsklassen muss mehrere redundante und getrennte Pfade für die Stromversorgung sowie Internetverbindung vorweisen und Komponenten wie Server und Kühlsysteme doppelt vorhalten. Ein solches fehlertolerantes System ermöglicht zudem Wartungsarbeiten während des laufenden Betriebs. Colocation-Rechenzentren besitzen darüber hinaus eine direkte Verbindung zu führenden Cloud-Providern, Telekommunikationsnetzanbietern und IT-Service-Providern. Die garantierten Bandbreiten und Latenzen erleichtern Unternehmen die Einführung von SaaS-Diensten und die Umsetzung von Hybrid-Cloud-Konzepten. Ein großes Rechenzentrum ist auch nachhaltiger als eine kleinere Einzelanlage, da Skalierungseffekte beispielsweise für eine effizientere Kühlung sorgen.

>> Vor welchen Herausforderungen stehen die Betreiber aktuell? Betreiber von Rechenzentren erleben gerade zwei grundlegende Veränderungen: Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) bringen neue Technologien und Lösungen für Unternehmen hervor. Die optimierte Luftkühlung wird langfristig nicht mehr effizient genug sein, um die extrem hohen Leistungsdichten zu unterstützen. Kühllösungen, die die aktuellen Konfigurationen von bis zu 80 kW pro Rack unterstützen sollen, werden in Zukunft vermutlich nicht mehr ausschließlich bei den Hyperscalern, sondern auch flächendeckend in Colocation-Rechenzentren zu finden sein. Eine weitere Herausforderung ist der Umstieg auf erneuerbare Energien, was durch die Erderwärmung und weltweite Krisen angetrieben wird. Regulatorische Vorgaben wie das Energieeffizienzgesetz (EnEfG) in Deutschland erhöhen die Anforderungen an jeden Betreiber eines Rechenzentrums.

"Natürlich muss jedes Unternehmen für sich selbst abwägen, ob und welches Rechenzentrumsmodell für die Umsetzung der eigenen Ziele am besten geeignet ist. Colocation-Lösungen bieten jedenfalls eine Vielzahl an Vorteilen", erklärt Sebastian Lai, Head of Commercial Products bei NTT Global Data Centers EMEA. "Fakt ist: Colocation-Rechenzentren sind Teil des digitalen Backbones mit direktem Zugang zu Cloud-Plattformen, Peering- und Netzwerkanbietern. Bestimmte Städte haben sich als Magnet für die Branche entwickelt, so dass sich dort auch eine vielfältige Community aus den Bereichen Technologie, Netzwerk und IT-Service angesiedelt hat. Mit unseren Colocation- und Connectivity-Lösungen bieten wir Unternehmen ein flexibles und kalkulierbares Leistungsangebot, hohe Verfügbarkeit, geringe Latenz und höchstmögliche Sicherheit für ihre IT-Infrastruktur. Nicht zu vergessen ist der persönliche Kontakt." (NTT: ra)

eingetragen: 07.04.24
Newsletterlauf: 11.06.24

NTT Data Deutschland: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Tipps und Hinweise

  • Wirksamkeit von KI-Lösungen

    Die Vorteile der generativen KI sind in den letzten Jahren immer deutlicher geworden. Unternehmen erzielten nicht nur wertvolle Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen, sie verbesserten auch die Arbeitsmoral, indem sie den Zeitaufwand für einfache Aufgaben reduzierten.

  • SaaS-Backup-Lösung für Microsoft 365 & Co.

    Nach Angaben von Microsoft nutzen weltweit mehr als 85 Millionen Menschen Microsoft 365. Die bekannte Office Suite bietet seinen Anwendern wichtige Software-as-a-Service (SaaS)-Funktionen wie E-Mail, Dateispeicherung oder Kollaborationsanwendungen

  • Java bleibt IT-Alltag

    Java gibt es seit 1995. Hat die Technologie bald ausgedient? Auf keinen Fall! Tatsächlich wird die Programmiersprache ihre führende Rolle behaupten - und sogar noch an Bedeutung gewinnen.

  • Risiken für SaaS-Daten

    Statista zufolge nutzen 70 Prozent der Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern (Software-as-a-Service) SaaS beziehungsweise auf Cloud Computing basierende Anwendungssoftware. Insgesamt haben durchschnittlich über alle Branchen und Unternehmensgrößen hinweg 56 Prozent der Unternehmen weltweit SaaS-Anwendungen eingeführt. Die Chancen, zu den Profiteuren dieser Cloud-Dienstleitungen zu gehören, stehen also gut.

  • Digitale Technologien im Kundenservice

    In der heutigen Geschäftswelt wird der Kundenservice immer mehr zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Unternehmen, die ihren Serviceprozess optimieren, profitieren nicht nur von einer höheren Kundenzufriedenheit, sondern auch von gesteigerter Effizienz und neuen Umsatzpotenzialen. Doch der Weg dahin ist voller Herausforderungen.

  • Unternehmensweite Gen-AI-Projekte

    Viele Unternehmen beschäftigen sich bereits mit generativer KI (Gen-AI) und versuchen, damit die Produktivität zu steigern und die Benutzererfahrung zu verbessern. Fast drei Viertel der Unternehmen haben laut Accenture Künstliche Intelligenz zu ihrer obersten digitalen Investitionspriorität für 2024 gemacht.

  • Bandbreite der CNAPP-Funktionen verstehen

    Da sich viele Unternehmen von der zunehmenden Komplexität einer Cloud Computing-Lösung überfordert fühlen, haben sich Cloud Native Application Protection Platforms (CNAPP) zur Gewährleistung einer umfassenden und optimierten IT-Sicherheit etabliert.

  • Unternehmensweite Gen-AI-Projekte

    Laut der AWS-Umfrage verwenden etwa 45 Prozent der Unternehmen Gen-AI-Tools, um den Kundensupport zu verbessern, hauptsächlich durch den Einsatz von Chatbots. Zwischen 35 Prozent und 40 Prozent dieser Führungskräfte geben auch an, dass ihre Unternehmen diese Tools nutzen, um die persönliche Produktivität zu steigern oder die Softwareentwicklung zu beschleunigen (in Form von Code-Assistenten), und weitere 32 Prozent für Vertrieb und Marketing (für personalisierte Kampagnen und Angebote).

  • Einfacher Zugang zu Expertenwissen

    Muss man denn alles selber machen? In Sachen Cybersecurity war das bis vor Kurzem noch so. Heute spricht allerdings viel dafür, Teile der IT-Sicherheit an externe Dienstleister auszulagern. Ontinue, Expertin für Managed Extended Detection and Response (MXDR), nennt die fünf wichtigsten Gründe.

  • Java-basierte Infrastruktur optimieren

    Unternehmen verlagern zunehmend Workloads in die Cloud. Doch bei allen Vorteilen entpuppt sich die neue Umgebung oft als Kostenfalle. Die meisten Unternehmen zahlen für Ressourcen, die sie gar nicht nutzen. Das hat verschiedene Gründe. CIOs müssen sicherstellen, dass Applikationen in der Cloud performant funktionieren und eine gute Nutzererfahrung bieten.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen